dk3 CHURCH CHAIR
Entwurf von Kaare Klint, 1936
Eiche schwarz gebeizt
Geflecht aus Papier
Masse:
W 60 cm D 46 cm H 86 cm (seat height 46 cm)
Der KIRCHENSTUHL wurde ursprünglich von Kaare Klint für die Grundtvig-Kirche in Kopenhagen entworfen. Sein berühmter Architekt, Vater Jensen-Klint, war für den Bau dieser Kirche verantwortlich. Der CHURCH CHAIR ist eine Herausforderung für jeden geübten Zimmermann: Es gibt keine rechten Winkel auf dem CHURCH CHAIR und der Stuhl erfordert eine hohe Genauigkeit in allen Fertigungsprozessen. Alle vier Stücke auf der Rückseite des Stuhls haben verschiedene Engel, um der menschlichen Wirbelsäule gerecht zu werden, und der Sitz ist gewebtes Papier der Umschlagkorde, die mit Seife und Wachs behandelt wird und folglich Fleck beständig ist. Eine Designikone von Generationen für Generationen. Der CHURCH CHAIR ist mit oder ohne Armlehne erhältlich.
Biografie Kaare Klint
Kaare Klint studierte Architektur bei seinem Vater Peder V. Jensen Klint und Carl Petersen an der Kopenhagener Akademie sowie Malerei bei Johann Rohde an der Teknisk Skole. Erste neoklassische Möbel entwickelte er 1914 gemeinsam mit Petersen für die Kunstgalerie in Fåborg.[1] Ab 1917 arbeitete er als freier Möbeldesigner und wurde für Fritz Hansen und Rudolf Rasmussen sowie für das Thorvaldsen- und das Kunstindustrimuseet in Kopenhagen tätig.[1]
Klint gründete 1924 an der Dänischen Akademie der Schönen Künste in Kopenhagen die neue Abteilung für „Möbelkunst und Raumausstattung“. Seine Schüler waren unter anderen Mogens Koch und Børge Mogensen. Ab 1944 war Klint dort Professor für Architektur. Sein Stil ist geprägt durch eine handwerklich klare, schlichte und ehrliche Formensprache bis ins Detail. Die Linienführung ist einfach und gerade und oft aus dem Material heraus begründet. Die Möbel werden teilweise vorfabriziert und mit einer hohen handwerklichen Qualität gefertigt.[2]
Werk
Von Kaare Klint entworfene Stühle in der Grundtvigskirche Kopenhagen
Klint gilt als einer der einflussreichsten Vertreter des modernen skandinavischen Designs und „Vater der dänischen Möbelschule“.[1][3] Sein besonderes Interesse galt der Ergonomie seiner Möbel. Er versuchte sie möglichst genau an die menschlichen Proportionen anzupassen, zu denen er bereits 1913 erste Forschungen anstellte und damit der erste Designer war, der sich ernsthaft mit Anthropologie beschäftigte. Gemeinsam mit seinen Schülern erforschte er zudem die Funktionsweise eines Möbels, die die Grundlage für den späteren skandinavischen Stil legten.
Zum ersten populären Stuhl Klints wurde der für das Fåborg-Museum entworfene Fåborg-Stuhl aus Mahagoni-Holz mit einer geflochtenen Lehne und Rinderlederbezügen für die Sitzflächen. Der später von der Firma Rasmussen hergestellte Stuhl gilt aufgrund der Synthese aus Tradition und Moderne als typisch für den Stil Klints.[1] Im Jahre 1933 entwickelte Klint den funktionalistischen Safari-Stuhl aus Eschenholz, Leder und Baumwolltuch, der als Prototyp auch einklappbar und in der Höhe verstellbar war.[1] Neben diesen Stühlen gehören zu den Klassikern Klints der Klappstuhl von 1927, der Kirchenstuhl 4133 von 1936 und der Deckstuhl von 1936.
Zu seinen Arbeiten als Architekt gehörte der Umbau des Friedrichskrankenhauses zum Kunstindustriemuseum (heute Designmuseum Danmark) Anfang der 1920er Jahre. 1940 vollendete er die Arbeit seines verstorbenen Vaters Peder Klint an der Grundtvigskirche.